Schule ist für Kinder und Jugendliche neben der Familie der wohl wichtigste Ort, um eigene Potentiale zu entfalten. Schule vermittelt Wissen, nimmt aber auch entscheidend Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Seit 1991 prägt Sachsen ein stark gegliedertes Schulsystem. Neben Grundschulen existieren Oberschulen, Gymnasien sowie noch weitere sieben Förderschultypen im allgemeinbildenden Bereich. Ausgehend von der Annahme, dass es lernstarke und lernschwache Schüler gibt, wird nach der 4. Klasse leistungsorientiert getrennt. Damit werden bereits im Alter von 10 Jahren die Weichen für den weiteren Bildungsweg eines Kindes gestellt.
Auf vielen Eltern, Lehrern und Kindern lastet dadurch ein enormer Druck. Potentiale werden verschenkt, denn aus dem Entwicklungsstand eines Zehnjährigen ist kaum ablesbar, wohin er sich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Zudem sind die gesellschaftlichen Auswirkungen dieses selektiven Schulsystems enorm. In Sachsen verlassen jedes Jahr ca. 10% der Schüler die allgemeinbildende Schule mit einem Hauptschul- und ca. 10% mit gar keinem Abschluss. Zum Vergleich: In Finnland, dem Pisa-Spitzenreiter, beenden 95% der Schüler ihre Schulzeit mit dem Abitur. Nur 5% verlassen die Schule nach der 9. Klasse.
Wir wollen, dass unsere Kinder so lange wie möglich gemeinsam lernen können! Da von der sächsischen Politik bisher kein Umdenken zu erkennen ist, streben wir einen Volksentscheid zu diesem Thema an.